Klimaziele vorantreiben
Das scheidende Kabinett und Nobian unterzeichneten bereits Ende letzten Jahres eine Absichtserklärung (Expression of Principles), die Pläne zur Nachhaltigkeit enthält. Diese Pläne werden es Nobian ermöglichen, seine Klimaziele um 10 Jahre zu beschleunigen, so dass das Unternehmen bereits im Jahr 2030 praktisch kein CO₂ mehr ausstoßen wird. Das entspricht einer Reduktion von über 0, 5 Mio. Tonnen CO₂ pro Jahr, ein Großteil davon zusätzlich zu den Vereinbarungen im Rahmen des niederländischen Klimaabkommens. Darüber hinaus eliminiert das Unternehmen seine Stickstoffemissionen fast vollständig.
Michael Koenig, CEO Nobian: "Nobian ist ein unverzichtbares Glied am Anfang vieler wichtiger industrieller Produktionsketten von essentiellen Grundstoffen und Halbfertigprodukten in den Niederlanden. Mit diesen Vereinbarungen wollen wir unser Ziel der nachhaltigen Salzgewinnung und der darauf aufbauenden industriellen und chemischen Produktion um zehn Jahre beschleunigen. Dies steht im Einklang mit unserer Nachhaltigkeitsagenda und unserem Ziel, kohlenstoffneutral zu werden. Darüber hinaus verlangen unsere Kunden zunehmend nachhaltigere Rohstoffe, um selbst nachhaltiger zu produzieren."
Signifikante Einsparungen bei CO₂-Emissionen, Gasverbrauch und Stickstoffemissionen
Neben der CO₂-Reduzierung werden die Großprojekte, die Nobian im Rahmen der maßgeschneiderten Vereinbarungen umsetzen will, auch zu einer erheblichen Reduzierung der Stickstoffemissionen und des Erdgasverbrauchs führen. Es wird erwartet, dass die jährlichen Stickstoffemissionen von Nobian bis 2030 auf nahezu Null sinken. Die Gasreduzierung entspricht mehr als 1 % des gesamten Gasverbrauchs in den Niederlanden. Dies entspricht dem Verbrauch von etwa 250.000 Haushalten, vergleichbar mit der Stadt Den Haag. Außerdem setzt Nobian durch die Energieeinsparung Kapazitäten im Stromnetz von Rotterdam frei (vergleichbar mit dem Stromverbrauch von 50.000 Haushalten) und ermöglicht, Strom flexibler zu nutzen. Das trägt zur Ausbalancierung des Stromnetzes und zur Verringerung von Netzüberlastung bei. Ein Projekt zur Entwicklung unterirdischer Energiespeicher, die für die Energiewende von entscheidender Bedeutung sind, ist ein weiterer Teil der Aufwandsvereinbarung.
Marco Waas, Chief Technology and Sustainability Officer bei Nobian: "Mit der Aufwandvereinbarung verpflichten sich Nobian und die Regierung gemeinsam, die Nachhaltigkeit unserer Produktionsprozesse zu beschleunigen. Neben der Verringerung des Erdgasverbrauchs und der Stickstoffemissionen gibt es weitere positive Effekte, wie die Möglichkeit, Energie in großem Maßstab zu speichern und Süßwasser effizienter zu nutzen. Mit der gemeinsamen Aufwandsvereinbarung machen wir einen wichtigen nächsten Schritt, um die niederländische Industrie nachhaltiger zu machen und ihre Position sowie die strategische Unabhängigkeit der Niederlande zu stärken."
Umsetzung
Um diese Nachhaltigkeitsprojekte zu beschleunigen und sie (finanziell) umsetzbar zu machen, benötigt Nobian zusätzlich zu seinen eigenen Investitionen finanzielle Unterstützung von der Regierung. Diese wird auf 190 bis 290 Mio. € geschätzt. Die genauen Investitionsbeträge werden in den verbindlichen, maßgeschneiderten Vereinbarungen festgelegt, die für Anfang nächsten Jahres erwartet werden. Sie hängen u. a. von Material- und Energiepreisen ab. Außerdem prüfen wir gemeinsam mit den Provinzen und den Umweltbehörden, wie die Genehmigungsverfahren so effizient wie möglich durchgeführt werden können. Schließlich wird gemeinsam mit den Netzbetreibern eine Bestandsaufnahme des Bedarfs an Energieinfrastruktur durchgeführt.
Empfehlung
Der unabhängige beratende Ausschuss „Maatwerkafspraken Verduurzaming Industrie“ (Massgeschneiderte Absprachen zur Nachhaltigkeit der Industrie) hat geprüft, ob die Pläne ehrgeizig und durchführbar sind, ob die Projektpläne finanziell und betrieblich solide sind und ob sie die gesetzten Ziele erreichen können. Die vorgeschlagenen Projekte wurden positiv bewertet und die Verbesserungsempfehlungen wurden bereits in die heute unterzeichnete Vereinbarung aufgenommen. Neben EZK (niederländisches Ministerium für Wirtschaft und Klima) und I&W (niederländisches Ministerium für Infrastruktur und Wasser-Management) waren daran auch die Provinzen Groningen, Südholland und Overijssel inhaltlich beteiligt. Die Empfehlung wurde zusammen mit der gemeinsamen Aufwandsvereinbarung veröffentlicht. Der nächste Schritt ist nun, die verbindlichen, maßgeschneiderten Vereinbarungen abzuschließen.